Selbstverteidigung für Kinder

5 wichtige Tipps und Hebel

Manchmal liegt der nächste Verein oder Schulungszentrum für Selbstverteidigung zu weit von zu Hause entfernt und so ist es nicht immer möglich Selbstverteidigung in der Nähe zu trainieren. Daher haben wir 5 wichtige Tipps für dich, womit dein Kind selbstsicherer und selbstbewusster im Kindergarten und Schulalltag auftritt. Darüber hinaus ist dein Kind gegen die eine oder andere Beleidigung gewappnet und in der Lage, auf körperliche Übergriffe entsprechend zu reagieren, wobei der tatsächliche körperliche Übergriff vermieden werden soll. Bei Selbstverteidigung für Kinder – 5 Tipps und Hebel unterscheiden wir zwischen Übergriffe im Kindergarten und der Schule.

Selbstverteidigung für Kinder – 5 wichtige Tipps und Hebel
Kindergarten
Hier wird seltener beleidigt als vielmehr gehandelt. Ein Kind, das ein Spielzeug haben möchte, nimmt es sich einfach, auch wenn es gerade in Gebrauch ist, es wird aus einer Trinkflasche getrunken, die nicht die eigene ist oder es wird sich auf einen Platz gesetzt, der für ein anderes Kind vorgesehen ist. Wehrt sich das Kind gegen diese Übergriffe, wird es nicht selten auch noch geschubst, getreten oder geschlagen. Obwohl diese Verhaltensweisen in dem Alter oft unbewusst ausgeführt werden (nicht geplant), ist es für die Eltern des „Opfers“ kein wirklicher Trost.

Hier nun 5 wichtige Tipps und Hebel für dein Kind im Kindergarten:
1. Dein Kind sollte die eigenen Sachen stets im Auge zu behalten. So lernt es bereits in jungen Jahren eine gewisse Verantwortung zu übernehmen.

2. Geschieht etwas, womit dein Kind nicht einverstanden ist, sollte es das lautstark und mit fester Stimme kund tun, ohne dabei gleich zu weinen. Übe das mit deinem Kind zu Hause. Nimm ihm etwas weg und gebe es erst zurück, wenn dein Kind den Gegenstand souverän von dir zurückverlangt.

3. Bemerkt dein Kind, dass es geschlagen werden soll, nimmt es sofort die linke Hand (bei Rechtshändern) auf Brusthöhe hoch und ruft lautstark z. B.: „Stopp, bleib da stehen! Komm nicht näher!“ oder „Fass mich nicht an!“ oder „Geh weg (von mir)!“.

4. Bleibt das andere Kind nicht stehen, geht dein Kind einen Schritt zurück und wiederholt das bereits gesagte mit „Ich habe gesagt, …“ davor. Sollte das Kind weiterhin bedrängt werden und muss einen Übergriff fürchten, hält es den Aggressor mit einem Schubser von sich fern.

5. Sollte auch das keinen Erfolg haben, sollte dein Kind sofort einen Erzieher aufsuchen, den Vorfall schildern und um Hilfe bitten.

Eine ähnliche Vorgehensweise gilt bei Sachen, die deinem Kind weggenommen werden. In diesem Fall würde der Satz z. B. so lauten: „Halt, stopp, das gehört mir. Leg das sofort wieder hin!“ oder „…gib mir das sofort zurück!“. Sollte das nicht funktionieren, auch hier wiederum einen Erzieher aufsuchen und den Vorfall erzählen. Man sollte nicht vergessen, dass es sich hier um Kinder handelt, die über die Stränge schlagen, weil sie es nicht besser gelernt haben. Seinem Kind für diesen Fall Kampftechniken beizubringen, die es womöglich auch noch erfolgreich einsetzt, könnte eine Welle von Ereignissen ins Rollen bringen, deren Folgen ungleich schlimmer sein würden, als der Gang zum Erzieher. Darüber hinaus handelt sich bei den 5 Tipps um simple Handlungsschemen, die dein Kind schnell verinnerlichen kann.

Selbstverteidigung für Kinder – 5 wichtige Tipps und Hebel
Schule
In der Schule sieht das Ganze bereits ganz anders aus. Hier ist die verbale Gewalt ein Vorläufer für die körperliche Gewalt, die sich in Schubsen, Treten, Ringen auswirken kann und später sogar zu gezielten Fauststößen zum Kopf. Es zieht sich in den darauffolgenden Jahren zu Machtkämpfen bis zum Einsatz von Messern hin. Der Gang zum Lehrer ist hier oft gar nicht mehr möglich, um schlimmeres zu vermeiden oder wird bewusst von anderen Schülern verhindert. Wenn dein Kind keine Möglichkeit hat, Selbstverteidigung in der Nähe deines Wohnortes zu erlernen, sollte es die folgenden 5 wichtigen Tipps und Hebel beherzigen:

1. Dein Kind sollte lernen mit fester Stimme zu reden, gerade gehen und nicht zu Boden schauen. Es muss um jeden Preis verhindern, dass es in die Opferrolle gerät und somit zum Mobbingopfer wird. Es kann das Leben deines Kindes auf die eine oder andere Art positiv oder negativ beeinflussen.

2. Dein Kind sollte sich mit Gleichgesinnten umgeben und Freundschaften schließen. Als Eltern ladet die Freunde zu euch nach Hause ein, sprecht diese Themen an und trainiert spielerisch und mit Humor ein souveränes Auftreten (z. B.: wie geht oder redet jemand der Angst hat, wie geht oder redet ein Angeber, wie schaut oder redet jemand der wütend ist, wie bewegt sich oder redet jemand der furchtlos ist, etc.).

3. Dein Kind sollte lernen, auf Beleidigungen mit Schlagfertigkeit zu reagieren. Was immer geht ist z. B. „Ist das so?“ oder „Wenn du meinst.“ oder „Wenn du das sagst.“ oder „Du musst es ja wissen.“ Bemerkt dein Kind, dass es geschlagen werden soll, nimmt es sofort die linke Hand (bei Rechtshändern) auf Brusthöhe hoch und ruft lautstark z. B.: „Stopp, bleib da stehen! Komm nicht näher!“ oder „Fass mich nicht an!“ oder „Geh weg (von mir)!“. Es muss zeigen, dass es keine Angst hat (auch wenn das Gegenteil der Fall ist), denn die ist in dieser Lage nicht hilfreich. Eine immens schwierige Aufgabe, auch für Erwachsene.

4. Gib deinem Kind das Gefühl, dass es dir wirklich alles anvertrauen kann, ohne dass du gleich in der Schule anrufst. Besprich mit deinem Kind die nächsten Schritte. Zeig deinem Kind gegenüber nicht deine Ängste oder Unsicherheit. Sei ein Vorbild, an dem dein Kind sich orientieren kann.

5. Vermeide es, Kampftechniken über YouTube zu erlernen. Informiere dich, ob es seriöse Lehrer für Selbstverteidigung gibt, die ggf. euch zu Hause unterrichten, wenn Selbstverteidigung in der Nähe nicht angeboten wird.


Mehr Infos über Gewalt an Schulen:
Buten un Binnen
Weser Kurier
KurierNWZOnline